Interview mit Sascha Paar, Ballett-Tänzer: „Ich habe mit Ballett durch Zufall angefangen“

Als ich Karl Reinisch das erste Mal traf, um ihn zu fragen, ob ich nach über 30 Jahren Pause wieder mit Ballett beginnen könnte (was er spontan bejahte), führte er mich in seinem Ballettstudio herum. An den Wänden hängen zahlreiche Fotos, es zog ihn schnurstracks zu einem, auf dem man einen jungen Mann tanzen sieht. „Das ist Sascha, mein letzter Student. Er ist unglaublich talentiert. Ich war mit ihm sogar in St Petersburg an der Vaganova Ballett-Akademie, wo er die Aufnahmeprüfung bestand …“ Jedes Mal, wenn ich Karl Reinisch später traf, erzählte er mir Neues von Sascha, der damals klassischen Tanz an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden studierte und seit dieser Saison Mitglied der Ballett-Truppe des Theaters in Chemnitz ist.

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Sascha, als er begann in Dresden Tanz zu studieren

Vor ein paar Wochen hatte ich die Möglichkeit, Sascha im Chalet Masenberg persönlich kennenzulernen, wo er an Sommerkursen teilnahm. Da jeder weiß, wie sehr ich Ballett liebe, war es eine große Freude, dass ich ihn dort während einer Stunde fotografieren durfte – er hat mit Studenten verschiedener Levels trainiert, und ich durfte sogar dabei sein, als er eine Studentin in „Pas de deux“ unterrichtete. Sascha war auch so nett und hat mir eine Menge Fragen beantwortet, die sein Ballett-Studium, seine Erfahrungen und sein tägliches Leben als Tänzer betreffen. Und noch vieles anderes mehr …

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F: Wie und wo hat Ihre Ballettkarriere begonnen? War es durch Zufall? Oder war es geplant?

A: Ich habe mit Ballett durch Zufall angefangen. Und dieser Zufall hieß Karl Reinisch. Eines Tages, ich erinnere mich, es war ein Montag Abend, ging ich in seine Schule und wollte mich zu einem Musical-Kurs anmelden. Jedoch empfahl mir Herr Reinisch Ballett, da er meinte, es sei das Alphabet des Tanzes. Da ich keine Erfahrung hatte, vertraute ich ihm und stand schon einen Tag später in Strumpfhose in meiner ersten Ballettstunde. – Ich war immer fasziniert von den darstellenden Künsten. Egal, ob Musik, Schauspiel oder Tanz. Jedoch merkte ich, kurz nachdem ich mit Ballett begonnen hatte, wie viel Arbeit und Wille dahintersteckt. Am Anfang war es vor allem die Arbeit, die mich in ihren Bann zog. Mit der Zeit erst verstand ich, wie schön diese Kunst sein kann. Wahrscheinlich, weil ich am Anfang nichts Schönes bei mir sehen konnte. Haha :-)

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Karl Reinisch (sitzend), Sascha (links, 2 Mal) und ich (ganz links)

F: Wer war das tänzerische Vorbild und in welchem Zusammenhang? In einem Film, während eines Ballettabends in der Oper …?

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Es ist sehr schwer für mich, auf ein genaues Erlebnis einzugehen. Die Idee, Ballett zu meinem Beruf zu machen, kam erst durch den Prozess des Trainings und dem Wissen, das ich dabei sammelte. Aber eine große Inspiration für mich waren immer die Ballets Russes. Alle Geschichten und Tänzer dieser Company, was sie geschafft und geschaffen haben, das war immer meine größte Inspiration.

Wie die spannende Geschichte weitergeht? – Fortsetzung folgt …

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