DIY – Nähen, Sticken und Stricken: Das Comeback der Handarbeiten – Teil II

Da ich nach dem Veröffentlichen des letzten Artikels über Handarbeiten etliche Nachrichten von Interessierten erhielt, bat ich meine Freundin Astrid Wittki wieder, Fotos der wunderschönen Kleider und Stickereien zu schicken, die sie selbst herstellt. Alles begann mit einer Nähmaschine, die sie von ihrer Großmutter als Kind bekam, ohne zu ahnen, dass das Nähen einmal in Besessenheit ausarten würde. Zuerst entstanden Polsterbezüge, es folgten Röcke, Hosen und ein „Dirndl“ – der erste Schritt in Richtung historischer Kostüme war getan.

p1050180_bearbeitet-1p1050179_bearbeitet-1

Schon früh interessierte sich Astrid für historische Kostüme. Als Kind sah sie gerne Kostümfilme an und skizzierte danach die Kleider. Bald begann sie Ideen in die Tat umzusetzen – erste historische Kostüme entstanden für den „Fasching“ (bayerisch und österreichisch für „Karneval“). Vor 15 Jahren kaufte sie das erste Rokoko-Kostüm (in der Gewandmeisterei von Alexandra Brandner), um es am Karneval in Venedig zu tragen. Drei Jahre später nähte sie das barocke Kleid (s. Details auf den Fotos oben), das sie in Vaux-le-Vicomte, Frankreich, trug, wo Veranstaltungen mit historischen Kostümen stattfinden. – Auch wenn Astrid im Moment an einem Rokoko-Kleid arbeitet, sind ihre Lieblingsepochen die von Heinrich II bis Ludwig XIV (Könige von Frankreich), also von der Renaissance bis zum Barock.

 78lespetitesmains_luxe_robe_louis-xiv-1

Wie einige Leser vielleicht wissen, teile ich die Leidenschaft für Kulturgeschichte und für historische Kostüme (allerdings nur als Betrachter), wenn mein Favorit auch ein späterer Ludwig ist (die Nummer XV). Darüber hinaus muss ich zugeben, dass ich auch zeitgenössische Mode sehr gerne mag. Von den zwei Pullovern (s. Fotos unten), die ich vor einigen Jahren strickte, entstand der blaue in Spitzen-Technik aus der Not heraus, weil ich etwas Wärmendes für das Ballett-Training brauchte, der andere hat eine eigene Geschichte.

dsc_2355_bearbeitet-2dsc_2349_bearbeitet-2

Als wir noch Fernsehen schauten (was wir vor 5 ½ Jahren aufgaben), hatte ich meist einen Musik-Sender an. Ich höre sehr gerne Musik und liebe Video-Clips um ihrer eigenen Kunst willen. Vor mehr als zehn Jahren gab es ein Lied plus Video-Clip von Stacie Orrico (nein, es war nicht „Stuck!“), das ich sehr gerne mochte. Darin trug sie ein Shirt, das mich zu dem blau-roten Pullunder inspirierte. Meine Botschaft ist das Lustige daran: die ersten Zeilen der Ringparabel – im italienischen Original! – auch wenn alle Deutsch-Lehrer einen glauben machten, sie stammte von Gotthold Ephraim Lessing. Nein! Tut sie nicht!!! Die Schöpfung ist aus der Feder eines der berühmtesten italienischen Dichter: Dante Alighieri (er)fand sie mehr als 45o Jahre früher und verwendete sie in seiner Divina Commedia, der Göttlichen Komödie.

Kommentar schreiben