Spätsommer in einer Stadt oder: auf den Spuren einer mächtigen Familie

Selbst, wenn ich, eine geborene Wienerin, immer auf dem Land leben wollte, wo ich seit vielen Jahren wohne, liebe ich es, in Städten zu spazieren. Besonders gerne mache ich das im späten Sommer und im Herbst – vielleicht wegen den zauberhaften Lichts und wegen der schönen Farben. Erst vor kurzem war ich mit meinem Mann in dieser romantischen alten Stadt im Süden Österreichs: in Bad Radkersburg.

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Der Hauptgrund, warum ich dorthin fahren wollte, hängt mit einem Gebäude zusammen, das ich besonders liebe (es hat am Blog schon häufig eine Hauptrolle gespielt) – das Mausoleum in Ehrenhausen, die Grabkapelle Rupert´s von Eggenberg. Er ließ es für sich und seine Familie zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichten, es wurde allerdings erst 70, 80 Jahre später fertiggestellt. Ich werde nicht müde, diese Kapelle zu fotografieren, die einzigartig in Österreich ist, mit ihrer schweren Architektur und den mächtigen Statuen, Kriegern, die darauf achten, dass niemand ohne Erlaubnis eintritt. So scheint es mir.

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Rupert von Eggenberg kam aus Bad Radkersburg. Seine Familie lebte in dem Haus (s. Foto unten, traurigerweise steht es zum Verkauf!), als sie als Händler und Kaufleute ihr Geld verdiente. Innerhalb weniger Jahrzehnte erreichte die Familie großes Ansehen und Vermögen und konnte bald sogar den Kaiser finanziell unterstützen.

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In Folge wurde bereits Rupert´s ältester Sohn nobilitiert, einer seiner Nachkommen, Johann Ulrich, in den erblichen Reichsfürstenstand erhoben. Letzter hatte von seinem Vater in der Nähe von Graz eine mittelalterliche Burg geerbt, die er zu seiner barocken Residenz machte: Schloss Eggenberg, ein architektonisch wichtiges Gebäude, das sich am spanischen Escorial orientierte! Das war ein Aufstieg.

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Johann Seyfried (s. Foto unten) und sein Sohn Johann Anton II, der nur drei Jahre nach seinem Vater starb, waren die letzten Eggenberger, die in Schloss Eggenberg wohnten. Johann Anton´s einziger Sohn starb jung, und die Familie erlosch.

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