Dem Himmel nahe – ein Ausstellungs-Muss in Stift Admont

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Meist beginnt ein Artikel über Kunst mit Jubel über das 18. Jahrhundert. Diesmal ist es ganz anders (ha!, s. oben das Foto des Deckengemäldes* aus dieser Zeit). Ich erzähle die Geschichte einer beeindruckenden Ausstellung von gotischer Kunst. Meine Freundin Pia Geusau**, eine in mehreren Berufen tätige liebenswerte Dame, ist dafür verantwortlich, und ich bin sehr dankbar. Pia ist eine gute Freundin von Kuno Mayer. Er stammt aus Vorarlberg (Westösterreich), arbeitete viele Jahre als Mode-Designer und liebte immer schon mittelalterliche Kunst – ein Lehrer hatte das Interesse erweckt.

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Pia Geusau und Kuno Mayer

Gemeinsam mit seiner Frau Helga begann Kuno Mayer gotische Kunstwerke zu sammeln und hatte lange Zeit auch einen Antiquitäten-Laden in Bregenz (der Hauptstadt Vorarlbergs). Als Sammler von mittelalterlicher Kunst braucht man natürlich einen guten Restaurator, und das war der Moment, als meine Freundin Pia in sein Leben trat – er beauftragte sie, Statuen und Gemälde zu restaurieren, was sie bis heute für ihn macht.

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Heilige Anna Selbdritt (so nennt man ein Kunstwerk, das die Hl Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind zeigt. Hier handelt es sich um eine Hl Anna „Selbzweit“, da das Baby Jesus fehlt)

Und nun zum unglaublichen, überwältigen Ende der Geschichte. Kuno Mayers Privat-Sammlung wuchs immer weiter, bis er eines Tages entschied, diesen Schatz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er begann, sich um ein passendes Ambiente umzusehen, das er schließlich in Stift Admont fand, wo ihm alles perfekt schien – die Natur, die prachtvolle Abtei mit der berühmten barocken Bibliothek und die Dankbarkeit der dortigen Benediktiner. Also beschloss Kuno Mayer, seine Sammlung Stift Admont zu schenken, wo dieser Schatz von jetzt an von jedem bewundert werden kann! Das nennt man Großzügigkeit.

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Da mein Mann und ich Stift Admont sehr lieben, ist das ein guter Grund, noch öfter hinzufahren und diese Ausstellung anzusehen. Man kann jedem raten, das auch zu tun – hinfahren, wann immer Zeit ist und das Betrachten der Gotik-Sammlung genießen. Es ist atemberaubend.

*Teil des Deckengemäldes in der Bibliothek von Stift Admont.

**Pia Geusau leitet eine Pony-Farm, produziert Bio-Futter für Pferde und arbeitet „nebenbei“ als Restauratorin.

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