Barocke Juwelen am Fuß des Schlossbergs

DSC_5585_bearbeitet-1

Wenn man von der Mur durch eine enge Gasse in Richtung des Schlossbergs geht, kommt man an der Langseite des Palais Attems (s. Foto rechts) vorbei. Graf Ignaz Maria Attems ließ das Gebäude zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichten. Er musste sechs ältere Bürgerhäuser kaufen und niederreißen, um genug Platz für seine mächtige Residenz zu schaffen.

DSC_5588_bearbeitet-1

Gegenüber befindet sich ein anderes barockes Juwel, die Dreifaltigkeits-Kirche, vom selben Platz aus gesehen. Wenn man mit dem Foto ganz oben vergleicht, erkennt man links denselben Engel auf dem Dach. Die Kirche wurde zur selben Zeit wie das Palais Attems errichtet, etwa sechs Jahre früher. Der schönste Teil ist die Hauptfront, die auf der linken Seite erscheint, wenn man um die Ecke biegt.

DSC_5590_bearbeitet-1

Vor dem Eingang der Kirche befindet sich ein kleiner Platz, der ihm seine eigene Szenerie verleiht. Die Kirche ist nach dem Vorbild römischer Barockkirchen mit der dafür typischen Fassade gebaut. Da ich diesen Typus sehr gerne mag, wird es nicht erstaunen, wenn ich sage, dass ich sehr gerne auf diesem Platz bin. Und ich liebe es auch, ihn von verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

DSC_5593_bearbeitet-1DSC_5601_bearbeitet-2

Wenn man den Schlossberg hinaufgeht und die vielen vielen Stufen so schnell wie möglich nimmt (so kann man das Interesse für Kunst und körperliches Training ideal verbinden), bekommt man von einer Stufe zur nächsten eine immer beeindruckendere Sicht auf die unten liegenden Gebäude.

DSC_5599_bearbeitet-1

Man sieht nicht nur den obersten Teil der Kirche mit der Heiligen Dreifaltigkeit – Gottvater und seinen Sohn in einer Nische und den Heiligen Geist, eine Taube, darüber -, sondern auch einen Teil der Hauptfront des Palais Attems. Beide Gebäude wurden vor kurzem mit neuen Farben versehen: das Palais Attems war dunkelrot und cremefarben (jetzt ist es ocker und cremefarben), die Dreifaltigkeits-Kirche war gelb und cremefarben und ist nun weiß. Obwohl ich meist farbige den weißen Fassaden vorziehe und obwohl es im Barock keine weißen Kirchen gab, mag ich die weiß gestrichene Kirche sehr gerne.

DSC_5605_bearbeitet-1

Während des Hinuntergehens hatte ich durch die Blätter eines Baums plötzlich diesen Blick auf die goldenen Strahlen um die drei Dreiecke (wir erinnern uns, es ist die DREIfaltigkeitskirche), man sieht zwei davon mit den Inschriften DEO SPIRITUI und DEO PATRI, was Heiliger Geist und Gottvater bedeutet. Darunter erkennt man den Strahlenkranz, der die Taube, das Symbol für den Heiligen Geist, umgibt.

DSC_5607_bearbeitet-1

Zurück am Fuß des Berges in Richtung des Hauptplatzes gehend, hat man diese Sicht auf die Hauptfront des Palais Attems, auf das Portal und den Stein-Balkon mit S-förmigen Schwingungen, der ein kleines Meisterwerk für sich ist und eines der Barockjuwele von Graz.

Kommentar schreiben