Kartoffel-Kroketten gehörten immer zu meinen Lieblingsspeisen. Als ich vor einigen Jahren begann, auf Gemüse-, Salat- und Obstbasis vegan zu essen, entschied ich, neue Rezepte auszuprobieren, statt Käse oder Eier zu „ersetzen“. Man erzielt damit nie einen ähnlichen Geschmack. Aus diesem Grund habe ich auch keine Kartoffel-Kroketten mehr gemacht, da ich dachte, dass sie mir ohne Eier nicht schmecken würden. Falsch!!! Ganz falsch!!! Vor einigen Wochen habe ich ein Rezept für eierlose Kroketten gefunden, die mit buntem Gemüse gefüllt waren. Ich bekam sofort Lust, sie zu probieren. Wir aßen sie warm mit Tonnen Salat (das ist für meinen Mann und mich immer besonders wichtig), und ich behielt ein Stück auf, um es später kalt zu probieren: Was soll ich sagen? Es war so unglaublich geschmackvoll, dass ich die Kroketten sicher oft kalt essen werden. Bitte unbedingt ausprobieren!
Und noch etwas zu Kartoffeln: sie kamen erst recht spät nach Europa, die spanischen Conquistatoren hatten sie von Südamerika mitgebracht. Sie waren damals sehr selten und deswegen natürlich auch sehr teuer. Bis zu dieser Zeit waren Trüffel ein elitäres Essen und ein außerordentlich kostbares Geschenk in Italien. In der Toskana schenkten sich die Mitglieder der Medici-Familie gerne gegenseitig Körbe mit Trüffeln. Als im 16. Jahrhundert die Kartoffel aufkam und noch eine ziemliche Seltenheit war und auch ähnlich aussah wie eine Trüffel, wurde sie häufig ebenfalls als kostbares Geschenk überreicht.
Die Kartoffeln waschen und 15-20 Minuten kochen, bis sie sich weich anfühlen. Abseihen, schälen und unter Beigabe von Mandelmilch, veganer Butter, Salz und Muskatnuss mit einem Stabmixer pürieren oder mit der Gabel zerdrücken. Zur Seite stellen.
Zwiebel und Knoblauch in kleine Würfel schneiden und in einer Bratpfanne mit etwas Öl braten. Nur 2-3 Minuten. Auf einem Teller oder in einer Schüssel abkühlen lassen.
Die anderen Gemüse sehr klein schneiden oder reiben. Man kann natürlich Lieblingsgemüse verwenden oder die, die man im Kühlschrank findet. Unter die pürierten Kartoffeln mischen, würzen und in den Kühlschrank geben, damit die Mischung kalt wird.
Für die Panade die Samen und den Cracker in den Standmixer geben und 2-3 Mal „pulse“ drücken.
Ungefähr 2 EL der Mischung zu jeweils einer Kugel oder zu einem Puffer formen. Die fertigen Stücke eine halbe Stunde in den Kühlschrank geben, um sie einfacher weiterverarbeiten zu können.
Den Ofen auf 220° C vorheizen (ohne Ventilator), 180-190° C mit Ventilator.
Die Panaden-Brösel/Krümel in eine Schüssel geben und jeden Puffer beidseitig damit umhüllen. Am einfachsten ist es mit Kugeln: man kann die Schüssel kreisförmig bewegen, und die Kugeln „panadisieren“ sich selbst. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und ungefähr 10 Minuten backen, umdrehen und noch einmal 5-10 Minuten backen, bis sie goldbraun sind und unwiderstehlich aussehen.
Mit Salat (grünem Salat, Kohl, Kraut) servieren. „Buon appetito!“, wie die Medici sagen würden.
Liebe Gabriele,
Wie immer nicht nur ein Rezept daß sich sehr schmackhaft anhört, sondern auch wieder sehr schön und dekorativ angerichtet.
Werde es sicher ausprobieren. Liebe Grüße und Buon appetito
Astrid
Werde ich gleich Morgen ausprobierten! Schön leicht und mal etwas anderes. Wunderbar. Danke!