Ein kleiner Bub erinnerte mich daran ...

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Bei meiner gestrigen Abendlektüre – die immer hier beginnt und meist auch wieder dort endet – sah ich diesen Putto, der so nett grüßte, und ich wusste, dass ich wieder einmal etwas darüber schreiben sollte. Ich meine natürlich Putti, diese kleinen, charmanten Wesen, die aus Stein, Holz, Stuck, Gips oder Metall gemacht sind, und die im Barock gerne als Dekorationselemente der Architektur verwendet wurden.

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Ich hatte Fotos wie dieses im Kopf, auf denen Putti zu sehen sind, die die verschiedensten, meist lustigen Dinge machen oder bedeutend/angsteinflößend schauen wie die beiden auf dem Foto oben. Sie sind dekoratives Beiwerk eines Seitenaltars in der Kirche von Stift Vorau. Die meisten Putti befinden sich in Barockkirchen, in barocken Stiegenhäusern, in Barockgärten, an den Wänden und Decken barocker Gebäude, auf barocken Balustraden, in der Nähe von Eingängen barocker Architektur, auf jeden Fall an stark frequentierten Stellen.

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Als ich in meinem Bilderarchiv nach „Barock“ und „Putti“ suchte, fand ich diese Fotos (s. oben und unten), die den Innenraum der Wildoner* Pfarrkirche (in der Steiermark) zeigen. Dort befinden sich einige dekorative Putti an den Orgelpfeifen. Beim Ansehen der Fotos war ich wieder genauso begeistert wie damals, als ich an einem sehr heißen Tag das erste Mal die der heiligen Magdalena geweihte Kirche betrat.

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Sieben Putti und zwei erwachsene Engel (ganz oben) spielen verschiedene Instrumente. Sie bilden eine Art himmlisches Orchester, um die Orgel zu begleiten, die ursprünglich in der Karmeliter-Kirche in Graz stand. Es war früher üblich, Teile der Einrichtung an andere Kirchen zu verkaufen, um Geld für eine Neuausstattung aufzubringen.

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Wenn man Foto Nr 3 anschaut, erkennt man links einen Teil der Kanzel. Auch sie gehörte den Karmeliten in Graz und ist ein Meisterwerk ihrer Kunst. Am unteren Teil sieht man Figuren der vier Evangelisten, ganz oben – die Fotos unten von links nach rechts anschauen – ist die Himmelfahrt von Elias auf besonders realistische Weise dargestellt. Er lenkt einen kleinen Wagen, der von zwei Pferden gezogen wird, und es scheint, sie wollten jeden Moment vom Dach der Kanzel springen.

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*Wildon ist eine Marktgemeinde in der Südsteiermark, nicht weit von Graz entfernt, und es ist wirklich empfehlenswert, dort einen Halt zu machen und die Pfarrkirche zu besuchen.

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