Tips von Dr Gisela Heldt für alle, die einen Nahestehenden pflegen

Krankheit, auch eine schwere Krankheit, kann jeden von uns und zu jeder Zeit im Leben treffen. Familienmitglieder und alle, die sich um diese Person kümmern, werden oft ohne Vorwarnung in eine Pflegerolle gedrängt. Krankheiten kommen in verschiedensten Herausforderungsgraden. Die an der Pflege Beteiligten müssen sich zahlreichen Änderungen in ihrem Leben stellen, einschließlich des Übernehmens neuer Verantwortungen. Wie geht man mit solch einer Situation um?

Dr Heldt´s Tip: Man sollte vor allem „vorbereitet“ sein. Zuallererst und sehr wichtig: Angehörige müssen sich auf zwei Ebenen informieren. Die eine Ebene ist die pflegerische, wie kann ich diesen Menschen pflegen, ohne ihm zu schaden? Welche Bereiche kann und soll ich abdecken: Ernährung, Bewegung, Medizin etc.

Humorvolle Literatur lenkt ab ... und ein Nussknacker ist ein gutes Lesezeichen

Humorvolle Literatur lenkt ab … und ein Nussknacker ist ein gutes Lesezeichen

Die andere Ebene ist die psychische – spirituelle. Je nach dem eigenen Hintergrund kann man mit dem Kranken über die Krankheit und die daraus bedingten Lebensänderungen sprechen. Man muss für sich selbst einen Weg finden, auf dem man seine eigenen psychischen und spirituellen Bedürfnisse befriedigen kann. Wird das zu stark vernachlässigt, haben wir die nächste Gruppe der Kranken, die die von der Pflege völlig erschöpft sind.

Man sollte sich schon für solche Situationen Texte raussuchen, die man mal vorlesen kann. Hier findet man ein Angebot an humorvoller Literatur, die leicht und angenehm zu lesen ist und eine gehörige Portion Humor besitzt. Einige Gedichte oder Liedertexte unterstützen das ganze. Eigentlich müsste man das Motto nennen: Sorge sehr gut für Dich, damit Du im Bedarfsfall einem anderen helfen kannst. Unabhängig davon, ob es ein Familienmitglied oder eine andere Person ist. Die Sorge betrifft die Ernährung, Bewegung und Psyche des Helfers.

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Leider ist das nur die Theorie. Die Praxis zeigt häufig genau das Gegenteil: Menschen, die sich plötzlich in einem erschöpften Zustand befinden und sich so fühlen, als würden sie im Hamsterrad laufen. – Je mehr man gut und in einem gesunden Rahmen für sich selbst sorgt, desto mehr ist für jeden gesorgt.

Es gibt in diesem Thema leider keine kurzen knackigen Antworten, die man mal eben umsetzt … und in drei Tagen sind alle wieder gesund. Häufig dauert es Jahre, bis alle Beteiligten mitbekommen, dass die Lebensführung sich drastisch geändert hat in einer Art, wie man sie sich so nicht vorgestellt hat, obwohl es nichts Ungewöhnliches ist. Im Gegenteil, in vielen Familien läßt sich dies beobachten, aber nicht auf die eigenen Situation übertragen.

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