Gönnen Sie sich ein paar Stunden in einem fürstlichen Schloss

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Letztes Wochenende hatten wir Familienbesuch. Die wichtigste Person war unser kleiner Neffe und Patenkind Nikolaus, 7 Jahre, der nicht nur ein schlaues Kerlchen ist, sondern sich auch für alles interessiert, was Geschichte und Schlösser betrifft. Also habe ich eine Führung für uns in Schloss Seggau nahe Leibnitz, in der Südsteiermark, gebucht, etwas, das ich jedem herzlich empfehlen kann.

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Die Kapelle ist ein Kunstwerk für sich. Sie war ursprünglich gotisch und bekam im 17. Jahrhundert den prachtvollen Stuck und ihr gesamtes barockes Aussehen. Auf dem Altargemälde ist der Muttergottes mit allen Heiligen zu sehen. Die anderen Bilder mit der Lebensgeschichte Mariens sind von reichem Barockstuck umgeben, der von besonders hoher Qualität ist. Er entstand um 1681/82 und hat an manchen Stellen die Ausformung von Skulpturen – s. den Putto unten, der eine Kanne und einen Teller hält.

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Als wir durch die Fürstenzimmer geführt wurden (s. das winzige Foto unten; der Regent war hier ein Bischof), konnten wir nur einige Details fotografieren, da es in den Räumen wegen der geschlossenen Fensterläden sehr dunkel war. Besonders anziehend fanden wir die Holztäfelungen, die die Gemälde wie Rahmen umgeben. Und einmal mehr die Stucchi an der Decke (die 60 Jahre später als die in der Kapelle entstanden und deshalb flacher sind). Die Brüder/Zwillinge Pietro Angelo und Johann Formentini haben sie um 1740 ausgeführt.

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So eine feine Arbeit, so viele Figuren, so viele Details, so viele verschiedene Drachen (aber nicht sehr angsteinflößend), so viele Gesichter, die man erst erkennt, wenn man die Decke genauer betrachtet. Ich wünschte, ich könnte einige der Blätter, Muscheln und Ranken für die Decken in unserem Haus kopieren. An langen Winterabenden werde ich es auf jeden Fall versuchen …

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