DIY - Wie man Lieblingskunstwerke kopiert

Einige werden sich vielleicht an den Artikel über Hobbies und meine Liebe für das 18. Jahrhundert erinnern. Es war die magische Ära in Frankreich und wurde das „Siècle de Lumière“ genannt. Übersetzt heißt das „Jahrhundert der Erleuchtungen“ (weil Kunst, Philosophie und Wissenschaft ihre Höhepunkte erreichten), aber auch „Jahrhundert des Lichts“. Aus demselben Grund. Und vielleicht, weil plötzlich mehr Licht in den Räumen war. Die Fenster waren größer geworden und man spielte mit Spiegeleffekten. Man denke nur an die „Galérie des Glaces“ (die Spiegel-Galerie), einen der berühmtesten Säle im Schloss von Versailles – gemacht, um das Licht und die Schönheit des Raums zu verdoppeln, aber auch die Kunst und die Dekoration.

Original-Proportionen: das Foto im Buch (re.) und meine Kopie*, ca 40 x 28 cm (li.)

Original-Proportionen: das Foto im Buch, s. die winzigen Ornamente (re.), und meine Kopie*, ca 40 x 28 cm (li.)

Wegen meiner Liebe für diese Epoche und da es sehr teuer ist, originale Gegenstände oder Gemälde aus dieser Zeit zu erstehen, begann ich, alles zu kopieren. Da ich Wandmalereien und Azulejos (blaue Fliesen aus Portugal, die in der barocken Ära besonders schön bemalt wurden) sehr gerne mag, habe ich meine pseudokünstlerische Karriere damit begonnen, sie zu kopieren. Besonders oft kopiere ich italienische Wandmalereien aller Jahrhunderte. Sie besitzen wie die Azulejos reichlich dekorative Stellen, die am einfachsten nachzumachen sind.

Einfach zu kopieren, auch für Anfänger: das gelbe Muster des Ärmels.

Einfach zu kopieren, auch für Anfänger: das gelbe Muster eines Jackenärmels.

Man besorgt sich ein Foto von einem Bild, das man mag (aus dem Internet oder aus einem Buch) – ein Art Déco Muster, eine abstrakte Malerei (ich mag Piet Mondrian´s Bilder sehr gerne), ein übermaltes Foto von Andy Warhol oder irgend etwas anderes. Dann rechnet man die Größe des Fotos in die Größe des späteren Kunstwerks um und kopiert es in einem Kopierladen. Kohlepapier kaufen und die Linien des Motives mit einem Kugelschreiber oder einem Bleistift auf Papier, Leinwand oder auf einer anderen Unterlage nachziehen. Die Zeichnung mit einem Pinsel ausmalen. Wenn man Acrylfarbe verwendet, viel Wasser beifügen, um sie flüssig zu bekommen. Das Resultat sieht viel künstlerischer aus, als wenn man mit dicker, deckender Farbe malt. Ich habe sehr gerne, wenn die Kopien nicht ganz neu aussehen, weshalb ich sie meist ein wenig mit Sandpapier schleife, um sie „shabby chic“ zu bekommen. Das war es!

* Ich habe das Ornament auf eine Faserplatte kopiert, die ich vorher mit türkisfarbiger Spachtelmasse bestrich, mit einem Pinsel bemalt und zuletzt mit Sandpapier leicht angeschliffen.

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