DIY – Über die Verwirklichung von Farb- und Wohnträumen

Vielleicht hat der eine oder andere schon über meine Liebe für das 18. Jahrhundert gelesen, für alles aus dieser Epoche: Möbel, Mode, Gemälde, Porzellan und natürlich für den Esprit/die Geisteshaltung). Mein Arbeitszimmer ist eine Mini-Version eines Salons in Versailles. Da es sehr teuer ist, Originale zu kaufen, habe ich eine gute Methode gefunden, alles günstiger zu bekommen: ich mache Kopien oder lasse Kopien von unserem Tischler anfertigen – am Foto: einer von drei Garderobe-Schränken (mit Louis XVI-Stuhl), die wie das Teatro Olimpico von Palladio angeordnet und von hinten zu begehen sind.

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Bitte, das „18. Jahrhundert-Konzept“ nicht missverstehen. Ich möchte nicht dazu anleiten, aus jedem Heim eine Kopie von Versailles zu machen, sondern dazu, das Leben in Räumen zu genießen, die den Lieblingsstil widerspiegeln – egal ob das die griechische oder römische Antike ist, die Gotik, die Renaissance, Barock, Rokoko, die Romantik, der Klassizismus, Jugendstil, Art Déco oder der Ganz-in-Weiß-Stil, der seit nunmehr vielen Jahren seine begeisterten Anhänger hat.

Ein Original in Schloss Versailles

So sieht dasselbe in Schloss Versailles aus

Die entscheidenden Merkmale einer historischen Epoche sind – natürlich die Geisteshaltung – und die Farben, meiner Meinung nach noch wichtiger als der Stil selbst. Ich liebe die Mischfarben der Epochen Ludwigs XV und Ludwigs XVI, aber auch die klaren Farben des späten 18. Jahrhunderts, wie man auf dem Foto ganz unten sehen kann: eine alte, unattraktive, aus einem Büro ausgemusterte Kommode, die ich vor vielen Jahren bemalte und mit neuen Beschlägen verschönerte.

Gäste vom französischen Hof und unsere Garderobe (im Hintergrund)

Gäste vom französischen Hof* und unsere Garderobe (im Hintergrund)

Als ich vor einigen Jahren von unserem Tischler eine Garderobe machen ließ, hatte ich einige Stücke als Vorbilder im Kopf, u.a. die grüne Bibliothek des Palais Rochefoucauld-Doudeauville (s. Foto unten) in Paris und die Vertäfelungen von Versailles, die man dort in jedem Raum und in vielen Farben und Schattierungen findet, vergoldet oder nicht vergoldet. Nebenbei bemerkt, auch wenn unsere Leisten im Vergleich dazu recht armselig wirken, sind sie insgesamt 60 m lang, also eine ordentliche Strecke, die zu streichen und zu vergolden war! Da der Tischler sich nicht darüber traute, weil er noch nie etwas vergoldet hatte, machte ich es. Das hat seeeehr lange gedauert!

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Farb-Therapie wurde nicht umsonst erfunden. Streichen Sie Räume und Möbel in Ihren Lieblingsfarben und Sie werden es lieben, sich darin aufzuhalten und sich daran erfreuen. Und man kann es selbst machen. Moderne Lacke und Wandanstriche werden so hergestellt, dass wirklich jeder sie verwenden kann. Es gibt einen englischen Produzenten (es braucht nur zwei Buchstaben wie A&B, um ihn wiederzuerkennen), der die schönsten und sogar ökologische Lacke und Wandanstriche erzeugt. Man kann Mini-Töpfchen und einen Pinsel kaufen und den Versuch starten. Man wird über den doppelten Effekt staunen: nicht nur über die schöne Farbe, sondern auch über den neuen Chic von Tante Bertas alter Kommode, die sie einem vor vielen Jahren geschenkt hatte.

Die erste von mir bemalte Kommode (mit neuen Beschlägen)

* Figuren 1:12 von Diego de Ambrogio, Stühle 1:12 von Atelier de Lea.

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