Die Aussicht? Vom Wind verweht*

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Seit meiner Kindheit wollte ich (ich komme aus Wien) auf einem Berg wohnen. Mein Wunsch ist glücklich in Erfüllung gegangen, ich lebe seit Jahren in der schönsten Naturlandschaft. 2003/2004 liefen wir allerdings Gefahr, dieses Paradies zu verlieren. Unser Nachbar plante damals, auf den Gipfeln dreizehn Windmühlen zu errichten, sieben davon hätten unser Haus umgeben! Mein Mann und ich waren darüber so entsetzt, dass wir alles taten, um das verhindern (bis jetzt gibt es keine Windkraftanlagen). Gott sei Dank.

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© Daily Mail

Zwei der dümmsten durchgesetzten Projekte (s. Fotos oben) befinden sich in Schottland: eines ist bei Sterling Castle, wo Königin Maria von Schottland in ihrer Kindheit wohnte, das andere an der Saltcoats Esplanade – Windmühlen dominieren die Landschaft. Was mag in den Köpfen der Menschen vorgehen, die vorsätzlich die schönsten Plätze zerstören? Es entstehen natürlich noch viel mehr Nachteile aus der Errichtung dieser schrecklichen Monster: sie töten Vögel und Fledermäuse, verursachen bei Anrainern Stress und Krankheiten, produzieren vor allem keinen Strom* und so weiter – wer daran interessiert ist, ich kann noch viele andere nennen.

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© Michael Schofield

Warum ich das heute schreibe? Vor ein paar Tagen haben mein Mann und ich Leute aus Oberösterreich und Kärnten getroffen, die wie wir die Schönheit der Landschaft, in der sie leben, gegen Windkraftanlagen verteidigen. Eines der aktuellsten Themen, über die wir sprachen: die steiermärkische Landesregierung hat gegen ihr Versprechen in den letzten Jahren vor kurzem entschieden, die Anlagen zu versechsfachen! Wir sind empört, verärgert, geschockt.

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Trumau in Niederösterreich (© pro-lebensraum-trumau)

Und hier ein anderer Grund, warum man gegen Windkraft sein sollte. Wer zufällig ein Haus in der Nähe einer Anlage bewohnt, wünscht sich nur zwei Dinge: den Platz ehestens zu verlassen und seinen Besitz zu verkaufen. Spätestens dann wird man feststellen, dass man noch härter getroffen wurde, als man vermutete – man wird einen großen Wertverlust in Kauf nehmen müssen, man wird kaum Geld für die Immobilie bekommen, und niemand wird es kaufen wollen.

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Ich kann mir nicht helfen – mich erinnern Windkraftanlagen an riesige Friedhöfe. Riesige! Man muss sich nur ansehen, wie klein die Häuser in der Nähe sind (s. Foto oben rechts). Und was das von mir so propagierte gesunde Leben betrifft, es ist natürlich nicht möglich. Eine große Menge der Anrainer leidet unter schlimmen Krankheiten, besonders arg sind Kinder betroffen, die für Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Lernstörungen anfällig werden. Ihr Leben muss es uns wert sein, den Kampf gegen Windkraftanlagen aufzunehmen.

*Artikel: Daily Mail, 21. Juli 2012.

**In Deutschland, wo es an die 30.000 Windkraftanlagen gibt, produzieren sie nur 1,19 % der gesamten erzeugten Energie (Primärenergie), das ist weniger als der jährliche Mehrverbrauch.

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