Beim Friseur – Unglückliche Umstände und Desaster

Es ist sehr unterhaltsam und bereichernd, mit Stefanie (sie ist Bestseller-Autorin und Journalistin) über Mode, Hair-Styles und Sitzungen beim Friseur zu sprechen. Wir haben etliche Geschichten darüber ausgetauscht, da wir beide schon viele Desaster erlebten. Was meine Biographie betrifft, überwiegen die Haar- und Frisur-Desaster. Letzten Sommer las ich zu diesem Thema eine der lustigsten Geschichten auf Stefanies Facebook-Account, die ich hier unbedingt teilen möchte.

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Stefanies 60er-Look

Geschichten vom Land-Friseur (von Stefanie von Wietersheim)

Heute findet der erste Ball im Leben meiner Tochter statt. Ein großes Ereignis. Also ging ich zum Friseur im nächsten Dorf, um mir eine Föhn-Frisur machen zu lassen. 60er-Look, es sollte zu meinem Kleid passen. Ich liebe eine professionelle Föhn-Frisur, das war immer ganz mein Geschmack. Meine polnische Friseuse liebt Haarspray. Sie vertraut nur der „felsenfesten Sicherheit“. Ich dagegen liebe das, was die Franzosen „mouvement“ (Bewegung) nennen. Heute habe ich die Haarspray-Diskussion eindeutig verloren, sie hat drei verschiedene Produkte auf mein Haar gegeben und immer weiter- und weitergemacht, alles um uns herum begann zu husten, aber sie kannte keine Gnade. „Muss halten!“, sagte sie. Und fügte hinzu, „Keine Dusche, kein Sonnenhut, keine Siesta!“ Als ich die Sonnenbrille aufsetzen wollte, schrie sie: „Nein! Sie zerstören die Seiten!“ Ich sagte ihr, das ich ohne nicht heimfahren könnte, halbblind wie ich war. Karger Kommentar: „Ehemann anrufen!“ Nun ja. Auch wenn ich mit einem der wunderbarsten und hilfreichsten Gentleman verheiratet bin, war ich mir nicht sicher, ob er um 8.45 Uhr nach einer anstrengenden Arbeitswoche die Bedeutung der Haarspray-Krise erkennen würde. Also verließ ich den Laden ohne Sonnenbrille und setzte sie erst im Auto auf. Als ich heimkam, begrüßte mich mein Sohn mit einem aufmunternden Pfiff, fasste an allen Seiten an mein Haar und sagte: „Es fühlt sich an wie der verbrannte Käse auf dem Pasta-Gratin von Großmutter.“ Das war genau der Look, den ich erreichen wollte. Verbrannte Gratin-Frisur. Kinder halten einen am Boden. Mit oder ohne polnische Friseurin.

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Stefanie mit klassischer Frisur

Ich erinnere mich, dass ich mich halb totlachte, als ich Stefanies Geschichte las. So ist es jetzt schwer für mich anzuschließen. Ich werde es dennoch versuchen, auch wenn meine Friseur-Geschichten nicht halb so lustig sind. Schon als kleines Mädchen sagte meine Mutter immer zu mir: „Wie schrecklich Dein Haar aussieht! Es ist so dünn, so gerade und so wenig!“ Mir war das egal, ich musste aber als Kind und als Teenager deswegen hunderte Behandlungen über mich ergehen lassen, alle mit dem Effekt, dass mein Haar danach noch schlimmer aussah. Das war die Epoche, als ich begann Friseure zu hassen.

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Meine Lieblingshaarfarbe, der originalen sehr nahe (Photo Doris Mittlerer)

Als ich ungefähr 30 Jahre alt war, wurden meine Haar grau und meine Mutter sagte: „Das sieht schrecklich aus! Lass Dir Deine Haare färben!“ Es brauchte ein Weile, bis ich mich durchrang, das zu tun. Seit damals hatte meine Haar viele verschiedene Farben – aber nicht, weil ich es so wollte, sondern weil mir jede einzelne Friseurin einen bestimmten Ton einredete. Vor zwei Jahren fand ich eine Friseurin, die Bio-Produkte auf pflanzlicher Basis verwendet. Auch wenn ich ihr vertraute oder vertrauen wollte, war ich niemals nach der Behandlung glücklich. Das letzte Mal war die Farbe so schlimm – dunkles grelles Rot (mein Haar ist sonst blond), sodass ich beschloss, in Zukunft die Haare selbst zu färben*. Als ich aus dem Friseurladen kam, haben sich die Menschen auf der Straße die Augen zugehalten: sie fürchteten von der Haarfarbe geblendet zu werden.

*Dank Stefanie, die manchmal schreibt, welche Bücher sie liest, bin ich auf Dita von Teeses Titel gestoßen Beauty und Glamour: Mein Geheimnis für außergewöhnliche Schönheit. Sie macht ihr Haar selbst!!!

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