„Alle Jahre wieder ...“ dieselben Diätsünden, dieselben Neujahres-Vorsätze (von Dr Gisela Heldt)

Was heißt denn das? Weihnachten war doch eben erst. Ja, stimmt. Jetzt ist die Zeit, da die Geschenke-Industrie von der Abnehm-Industrie abgelöst wird. Wie jedes Jahr im Frühling, wenn Temperaturen von 20° C und höher erahnt werden, wird die Abnehm-Industrie sehr emsig. Wer möchte übergewichtig sein? Welche Frau und welcher Mann will bei hohen Temperaturen im Pullover im Einmannzeltformat herumlaufen? Ja, jetzt hat uns der Verstand wieder verlassen. Wer kennt schon den guten Satz von Elizabeth Gaskell: „Ich achte nicht auf die Vernunft. Die Vernunft empfiehlt immer das, was ein anderer gern möchte.“ Denn der von der Abnehm-Industrie geprägte Verstand versucht uns einzureden, abnehmen hätte etwas mit Vernunft zu tun.

Natürlich leben wie ein (Baby)Hase und immer schlank bleiben

Abnehmen an sich ist sicherlich für viele Menschen ein guter Vorsatz, leider ist die Umsetzung meist alles andere als gesund. Im Hintergrund findet ein Wettlauf zwischen „Abnehmen = gesund“ und der Folgerung daraus statt, dass auch Abnehm-Produkte gesund seien. Der Jojo-Effekt wird heutzutage von der Industrie gleich miterwähnt und im selben Satz versichert, dass es mit der von ihr angepriesenen Methode möglich ist, dauerhaft schlank zu bleiben und den Jojo-Effekt zu vermeiden. – Die Ernährungsmode Vegan Essen unterstützt das, ohne genau darauf hinzuzielen. Abnehmen, respektive schlank bleiben, ist jetzt ein Ganzjahres-Paket, und es müssen nicht mehr nur besondere Termine wie die Bikinizeit im Sommer oder die Festroben-Zeit zu und nach Weihnachten als Highlight am Abnehm-Himmel erscheinen.

“Vegan essen“ allein ist leider noch kein Garantie, um abzunehmen. Denn es hat sich eine ganz aggressive Industrie entwickelt, die den Konsumenten mit all dem versorgt, was er zu brauchen meint. Was er braucht, hat ihm die Industrie vorher eingeimpft. Deshalb findet man in Bioläden, Reformhäusern, Supermärkten und auch im modernen Einkaufsmedium Internetshop ein gigantisch wachsendes Angebot an veganen Nahrungsmitteln. Aber diese Nahrungsmittel machen alles andere als schlank. Denn auch vegane Schokoladen oder Schoko-Nuss-Cremes enthalten Fett, Zucker, Nüsse und Zutaten wie Emulgatoren oder Aromen. Vegane Schokoriegel liefern genauso viele Kalorien wie konventionelle Süßigkeiten. Vegane Salami erhält ihr Aroma außer durch Zucker und Fett vor allem aus Hefeextrakt, das nicht mal durch eine E-Nummer gekennzeichnet werden muss. Salze des Hefeextrakts gleichen chemisch denen von Natriumglutamat (E 621), bei dem vermutet wird, dass es das natürliche Sättigungsgefühl beeinträchtigt und permanentes Heißhungergefühl auslöst.

Der Baby-Hase in einem ruhigen Moment mit seinem Vater

Es wird hier nur ein Bruchteil aus der Vielfalt veganer Produkte näher betrachtet. Viele Menschen finden es großartig, dass sie auf normale/traditionelle Produkte nicht verzichten müssen. Man kann Würstchen, Fleisch und Käse durch vegane Zutaten ersetzen und dabei Design, Textur und Geschmack den Original-Produkten nachbauen … Aber wollen wir das wirklich essen? (Fortsetzung folgt)

MEDICI&MORE TIP

Vegane Produkte sind wie alle „Essens-Produkte“ industriell gefertigt! Vor zehntausenden Jahren – bis vor ungefähr 200 Jahren – aßen die Menschen ausschließlich natürliche Nahrung. Dann wurde das Konserven-Essen erfunden, aber aus einem sehr guten Grund: um die Soldaten im Feld zu versorgen. Sie sollten überall zu essen haben, wo immer sie waren. Der menschliche Körper ist eine natürlich Sache und braucht natürliches Essen. Wenn man frische und natürliche Lebensmittel zu sich nimmt, füttert man nicht nur den Körper, sondern man bietet ihm Tausende Extras wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und andere belebende Substanzen. Das hält den Menschen und seine Zellen „frisch“, gesund, schlank und jung.